Die Ursprünge des Schlosses in Gesmold gehen bis ins 12. Jahrhundert zurück.
Etwa 1170 wurde der Bergfried als Wohn- und Fliehturm auf Eichenpfählen in die feuchte Elseniederung gebaut und mit Wassergräben und Palisadenzäunen gesichert. Umfangreiche Rechte lagen beim Besitz, bescherten zwar Einkünfte aber auch viele Prozesse und Streitigkeiten.1544 entstand ein zweiflügeliges Renaissanceschloss im Palazzostil, in das der schon vorhandene romanische Wohnturm integriert wurde.
Durch die drei Wassergräben entstand ein Schlossareal mit der Kernburg und zwei Vorburgen, die durch  Zugbrücken miteinander verbunden waren.
Die gesamte Anlage ist bis heute von einer Zingelmauer festungsartig umgeben.

Seit der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts erfolgte in mehreren Schritten ein aufwendiger Umbau der Anlage zu einem barocken Herrensitz.
Zu Beginn des 18. Jahrhunderts erreichte die repräsentative Anlage ihren Höhepunkt. Unter Christoph-Ludolf von Hammerstein entstand eine weitläufige barocke Garten- und Parkanlage mit einer Ausstattung, die man eher von höfischen Residenzen kennt.

Ab 1725 wurde die Anlage in eine großzügige Residenz in barocker Prägung umgestaltet und mit einem reichhaltigen und qualitativ hochwertigen Figurenprogramm ausgestattet, das sich an Vorbildern herrschaftlicher Residenzen orientierte.

Das Parterre in der äußeren Vorburg ist nach barocken Plänen heute wieder architektonisch gestaltet. Die Mauern mit Bastionen, Grotte und Belvedere und die Gräfte umgeben ein abgeschlossenes Terrain.  Acht Putten eines Münsteraner Hofbildhauers zierten einst das „Luststück“.
Im Zentrum  der Rasenparterres steht eine Marmorvase aus dem 17. Jahrhundert.
Die zwei Kilometer lange Parkachse außerhalb der Schlossanlage führt zu einem  kleinen Jagdschlösschen, vorbei an Fontänen, Jagdsternen, Fischteichen und früher an  einem  Heckenlabyrinth.


Der barocke Charakter prägt noch heute das Bild der gesamten Anlage in Gesmold und dokumentiert die Ideen, Lebensweisen und die Konzeption vergangener Zeiten.

Der umfangreiche Gestaltungswille aller Besitzer durch die Jahrhunderte ist evident und kann in der heutigen Anlage erfahren werden.
Die bewegte Geschichte mit wechselnden Besitzerfamilien ist geschichtlich sowie kunstgeschichtlich einzigartig.

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